Glaukom (grüner Star) Sprechstunde


Glaukom ist ein Sammelbegriff von unterschiedlichen Augenkrankheiten, die mit einer Schädigung des Sehnervs (Nervus opticus) und damit verbundenen Gesichtsfeldausfällen einhergehen. In den meisten Fällen besteht ein erhöhter Augeninnendruck. Jedoch es gibt Formen des grünen Stars, bei denen kein erhöhter oder sogar niedriger Augeninnendruck besteht. Es handelt sich hierbei um das sogenannte Normal- oder Niedrigdruckglaukom.

Bei hoher Kurzsichtigkeit, Glaukomerkrankungen direkter Familienangehöriger und ab einem Alter von 40 Jahren besteht ein erhöhtes Risiko, die Krankheit zu entwickeln und damit ein ernster Grund, die Möglichkeit eines regelmäßigen Glaukom-Checks zu nutzen. Er umfasst neben der gründlichen Untersuchung der Papille (der Stelle am Augenhintergrund, an der der Sehnerv das Auge verlässt), die Messung des Augeninnendrucks und gegebenenfalls noch die Messung der Hornhautdicke. Ergibt sich dabei kein auffälliger Befund, dann reicht es aus, nach zwei bis drei Jahren - in höherem Alter jährlich - die Untersuchung zu wiederholen. Liegt eine "okuläre Hypertension" vor, ist also der Augeninnendruck auffällig hoch, die Papille jedoch unauffällig, gewinnen diese Früherkennungsuntersuchungen besondere Bedeutung. Denn damit steigt das Risiko, dass sich ein Glaukom entwickelt. Behandelt werden muss ein hoher Augeninnendruck in der Regel nicht, wenn der Sehnerv noch keinen Schaden genommen hat. Wird jedoch bei der Untersuchung der Papille eine krankhafte Veränderung erkannt und somit ein Glaukom diagnostiziert, dann folgen therapeutische Konsequenzen. In den meisten Fällen genügen Augentropfen, die den Augeninnendruck senken, um den Sehnervenkopf zu entlasten und ein weiteres Absterben der empfindlichen Nervenfasern zu verhindern. Zur Augeninnendrucksenkung stehen verschiedene Wirkstoffe zur Verfügung. Weitere Behandlungsmöglichkeiten sind Laserverfahren oder chirurgische Eingriffe.


Hornhautdicke (Pachymetrie)

OCT Schnittbild der Hornhaut

Die exakte Augendruckmessung hängt von der Dicke der Hornhaut ab. Hierfür setzen wir die optische Messungsmethode des Hornhaut mittels OCT ein, um den Augeninnendruck auf die individuelle Dicke der Hornhaut einzustellen.

 


Sehnervuntersuchung mittels OCT

Einen Blick in die feinsten Details der Gewebestrukturen erlaubt die Optische Kohärenztomographie (OCT). Sie ist die optische Entsprechung zu Ultraschalluntersuchungen. Mit Hilfe der OCT können die einzelnen Zellschichten der Papille und der Netzhaut bildlich dargestellt und ihre jeweilige Dicke vermessen werden. Eine OCT Untersuchung des Sehnervenkopfes kann man mit einer MRT Untersuchung zu Gewinnung von feinen Schnitbildern vergleichen.

In der oberen Bilderreihe  sind OCT Befunde eines gesunden Sehnervs zu sehen.

In der unteren Bilderreihe ist eine Verdünnung der Nervenfasern des Sehnervs festzustellen. Es handelt sich um eine glaukombedingte Schädigung des Sehnervs.


Gesichtsfelduntersuchung

Durch die Schädigung der retinalen Nervenfasern beim grünen Star kommt es zu einer Funktionsstörung des Auges im sinne eines Ausfalles des gesichtsfeldes. Das rechte Bild zeigt einen beginnenden Ausafal und das linke Bild ein fortgeschrittenen Gesichtsfeldausfall. Die beginneden Ausfällen im Gesichtsfeld werden vom Patienten nicht wahrgenommen. Fehlende Bildelemente erscheinen nicht als graue Flecken, sondern werden vom Gehirn bis zu einem gewissen Punkt ausgeglichen. Im späteren Stadium der Krankheit werden die fehlende Gesichtsfeldareale wahrgenommen.